Sonntag, 30. November 2014

Eine Busfahrt ins Nirgendwo und die Gletschertour

Hei!

Hier also mein längst überfälliger Post über die Gletschertour, die wir Anfang Oktober gemacht haben. Es war wirklich richtig cool!

Wir sind am Freitag nach Hamar gefahren, wo die Eltern von meinem Gastvater wohnen. Dort haben wir die erste Nacht, also von Freitag auf Samstag, verbracht. Also, meine Gastschwester war die Woche davor bei ihrem Vater, meine Gasteltern haben sie also dort abgeholt. Da ich dann aber nicht mehr ins Auto gepasst hätte, und sie nicht mit zwei Autos fahren wollten, sollte ich mit dem Bus nach Hamar fahren. Dabei musste ich dann einmal umsteigen, sollte also alles kein Problem werden. Die Stationen die ich brauche hat mir meine Gastmutter aufgeschrieben. Ich bin also mit dem Bus los und war auch sehr glücklich darüber, dass es WLAN in dem Bus gab. :D
Das erste Umsteigen war kein Problem. Dann den zweiten Bus nach Hamar genommen. Und da fing das Abenteuer an! Und zwar habe ich die Station, an der ich raus sollte verpasst, weil auf meinem Zettel ein andere Name stand. Ich bin also eine ganze Weile aus der Stadt raus gefahren, bis ich das dann mal gerafft habe und den Busfahrer gefragt hat. Dieser hat mir dann in wackeligem Englisch alles erklärt, hat mit meiner Gastmutter telefoniert und alles abgemacht. Das eigentliche Highlight war aber, dass, kurz nachdem wir aus der Stadt raus sind, ein Elch in Richtung Straße gelaufen ist. Alle Autofahrer sind vom Gaspedal, weil nicht klar war, was das Vieh vor hat. Ich habe also meinen ersten Elch in freier Wildbahn gesehen, konnte aber keine Fotos machen. Es war zu dunkel und das waren Sekunden in denen ich auch noch mit meinem Busproblem beschäftigt war. Aber ich habe ihn zumindest gesehen. :D

Als ich dann endlich bei den Gastgroßeltern ankam, die mich sehr herzlich empfangen haben, war dann auch alles gut. Wir sind alle früh ins Bett, weil wir am Samstag um 06:00 Uhr los sind nach Lom, wo die Gletschertour statt fand. Der Gletscherführer hat uns dann abgeholt und wir sind, bepackt mit Ausrüstung, zum Gletscher gefahren. Zu dem mussten wir erst ein bisschen wandern, dann haben wir die ganzen Sachen angeschnallt, uns mit dem Seil gesichert und sind auf den Gletscher. Auf halber Strecke sind wir dann alle nach einander in einen kleinen Tunnel im Gletscher geklettert, ich war die Erste. Es war einfach unglaublich. Wenn ihr jemals die Möglichkeit haben solltet, das zu machen, macht es! Besonders solange die Gletscher noch existieren. Wir waren danach alle ziemlich k.o., aber es war es wert. Wir haben dann in einem kleinen Hotel in Lom übernachtet, sind am nächsten Tag noch in ein Museum und haben uns die Stabkirche im Ort angeschaut (leider nur von außen, sie war geschlossen). Danach sind wir wieder zurück nach Hamar gefahren und haben von Sonntag auf Montag bei den Großeltern übernachtet. Meine älteste Gastschwester ist nach Hause gefahren, weil sie die Woche danach (wir hatten Ferien) bei einem Theaterprojekt mit gemacht hat. (Das war echt gut!) Meine beiden jüngsten Gastschwestern haben übrigens das Wochenende bei den Großeltern verbracht. :)

Hier kommen jetzt also noch ein paar Bilder. Die kommen leider nicht an die Wirklichkeit heran. Die Farben sind nicht so richtig eingefangen, aber egal. :) Ich versuche morgen mal noch ein bisschen nachzuholen und dann von meiner letzten Woche zu schreiben.

Bis dann
Lene







Sonntag, 9. November 2014

1. Woche



Hei!
Die 1. Woche habe ich noch aufgeschrieben. :D Danach folgen dann nur noch zusammenfasseungen von wichtigen Dingen die so passiert sind. Ich hoffe aber, ich kann ich trotzdem einen kleinen Einblick geben.

Am Montag ging es dann gleich ab in die Schule. Und es ist sooooo entspannend! Ich muss erst um 06:30 Uhr aufstehen anstatt um 06:00 Uhr wie in Deutschland. Ist zwar "nur" eine halbe Stunde, aber ich genieße die jeden Tag. Wenn ich nicht morgens duschen würde, könnte ich auch noch später aufstehen. Aber wir teilen uns eben zu 6 ein Bad. Meine Gastschwester und ich haben nach dem Frühstück immer noch genügend Zeit, um zu entspannen und uns mental auf die Schule vorzubereiten. Mit dem Fahrrad fahren wir dann um 08:10 Uhr los, um 08:45 Uhr geht die Schule dann los. Zur Schule hin ist es immer ganz leicht, weil es fast nur Berg ab geht. Der Rückweg macht mich dafür immer voll fertig.

Am ersten Schultag vor der Schule habe ich mich mit meiner Gastschwester und ihren Freundinnen unterhalten. Eine Lehrerin ist auch an uns vorbei gegangen, meine Gastschwester hat sie auf Norwegisch angesprochen und dann dreht sie sich zu mir und meint nur so zu mir auf Deutsch: "Ach, du bist die deutsche Schülerin." lächelt mich an und gibt mir die Hand. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass das meine Englisch und Theaterlehrerin ist und ich war irgendwie voll perplex, dass sie offensichtlich von mir wusste. Ich habe bei ihrer Unterhaltung mit meiner Gastschwester das Wort Deutschland nicht rausgehört. :D Danach ging es dann ab in die Aula. Erst wurden ein paar neue Lehrer vorgestellt und danach wurden alle Namen der Schüler in der jeweiligen Klasse vorgelesen wurden, angefangen bei den zehnten Klassen.
Ich habe hier zwei Klassenlehrer und die Klassenlehrerin ist auch meine Deutschlehrerin und hat mir am ersten Tag so viel wie möglich auf Deutsch übersetzt. Meine Sitznachbarin übersetzt mir auch so viel sie kann auf Englisch, was echt hilfreich ist. Am ersten Tag habe ich auch ein iPad Mini bekommen, was hier für den Unterricht genutzt wird, welches man aber auch mit nach Hause nimmt und damit machen kann was kann will. Dazu bekommt man dann noch eine Tastatur und die Apps, die für die Schule gebraucht werden, auf's iPad geladen.
Neben Deutsch habe ich auch Theater gewählt. Den Theaterkurs macht, wie schon gesagt, meine Englischlehrerin und sie hat erstmal, nachdem sie ganz viel auf Norwegisch erzählt hat und dann schuldbewusst in meine Richtung geschaut hat, den kompletten Unterricht auf Englisch gemacht und mir danach nochmal so viel wie möglich auf Englisch erklärt, weil sie wieder Norwegisch gesprochen hat. Alle sind echt bemüht, mich so viel wie möglich in den Unterricht zu integrieren und die meisten versuchen, ein bisschen Deutsch mit mir zu reden.
Am zweiten Schultag (Dienstag) kam in Norwegisch eine Lehrerin zu mir und meinte, dass es so Norwegisch Unterricht für Anfänger gibt und ich da doch mal jetzt hin soll. Ich bekomme jetzt also immer dienstags, wenn der Rest der Klasse Norwegischunterricht hat, mit ein paar anderen Schülern aus anderen Ländern, die hier her gezogen sind, Norwegischunterricht für Anfänger. Auch da sind alle richtig nett.

Die meisten Themen, die wir hier in der Schule durchnehmen, habe ich schon letztes Jahr oder das Jahr davor in Deutschland gemacht. Ich habe dann über einen Schulwechsel nachgedacht, aber hier sind jetzt die Leute die ich kenne und die Lehrer sind super und die Schule ist in meiner Stadt, weswegen ich mich dagegen entschieden habe. Ich habe schon vor meinem Auslandsjahr bei iSt nachgefragt, ob ich nicht in die 11. Klasse in Norwegen kann und die haben mich abgewimmelt. Falls ihr also ein Auslandsjahr in Norwegen plant, in Deutschland die 9. Klasse (am Gymnasium) davor beendet und plant, wenn ihr zurück seit in die 11. Klasse zu gehen, redet sehr gut mit eurer Organisation darüber und lasst euch nicht abwimmeln!

Ich habe mich auch mit meinen Gasteltern über das Schulsystem unterhalten und mein Gastvater meinte, dass er mal mit jemandem spricht und das ich vielleicht einigen (mehr oder weniger) wichtigen Leuten meine Eindrücke erzählen soll bezüglich des Schulsystems in Norwegen im Vergleich zu dem in Deutschland. Einen Tag später hat er dann erzählt, dass er mit der Frau gesprochen hat, und die wohl ganz happy war, weil eine neue Schule in Planung ist und man dafür dann gut andere Meinungen einbinden kann. Ich soll mir also immer mal Notizen machen. Ich verstehe ja sowieso nichts, also dürfte das kein Problem sein. Den Vergleich kann ich dann gerne hier hochladen.

Die beiden kleinen Gastschwestern sind jetzt auch nicht mehr so schüchtern und auch wenn wir uns mit Händen und Füßen und ein paar Fetzen Norwegisch meiner Seitz verstehen, klappt es doch immer besser. Die mittlere versteht auch ein bisschen Englisch und beide übersetzen immer Norwegische Wörter für mich auf Englisch um mir was beizubringen.

Bis dann
Lene

Shame on me

Hei!

Es sind jetzt 3 Monate die ich in Norwegen bin und ich habe kein einziges mal irgendwas geschrieben. Shame on me!
Ich werde euch also in mehreren Posts erzählen, was alles so passiert ist, und dann dazu übergehen, jede Woche Sonntag über die vergangene Woche zu schreiben. Ich hoffe, dass ich so ein bisschen aufarbeiten kann. :) Ich fange also in diesem Post mit dem Flug und den Orientationdays an und das war's dann. Ich werde dann heute hoffentlich die restlichen Posts hochladen.


Flug und Orientationdays in Oslo:

Am Samstag den 16.08 ging es dann los. Um 07:30 Uhr war ich am Frankfurter Flughafen, mitgekommen sind meine Eltern, mein Bruder, meine Oma und ein paar Freunde. Mein Koffer hatte 1 Kilo Übergepäck, der Automat, an dem ich das Gepäck aufgegeben habe, hat aber nichts bemerkt. :D Um 09:00 Uhr bin ich dann durch die Sicherheitskontrollen und dann zu meinem Gate gelaufen. Pünktlich um 10:00 Uhr ging es dann los und um 12:00 Uhr betrat ich dann erstmals norwegischen Boden. Der Flughafen von Oslo ist so winzig wenn man gerade aus Frankfurt kommt. :D
Wir haben uns dann so langsam alle aus Frankfurt von iST an der Gepäckausgabe gefunden.
Zwei Mädels haben ihre Koffer verloren, sodass wir am Flughafen die ganze Zeit gesucht haben, bis wir dann mal zu den Betreuern von MyEduction sind.
Die Orentationdays in Oslo waren ganz okay. Die Leute waren, bis auf immer wieder auftretende Ausnahmen, alle nett. Oslo ist sehr entspannt, im Gegensatz zu Frankfurt, und interessant. Wir sind also an beiden Tagen die ganze Zeit durch Oslo gelaufen, haben eine kleine Bootstour zu einer Insel vor Oslo unternommen, waren auf dem Holmenkollen, haben eine Sightseeingtour durch Oslo gemacht und eben über Dinge gesprochen, die wichtig für unser Auslandsjahr sein werden. Ich möchte nicht zu viel erzählen, ich glaube jeder muss damit seine eigenen Erfahrungen machen.

Am Sonntag haben mich dann meine Gasteltern und die älteste und jüngste Gastschwester am Hauptbahnhof in Oslo abgeholt, meine mittlere Gastschwester musste bei den Großeltern warten, weil das Auto zu klein ist. :D Der Empfang war sehr herzlich und auf der Autofahrt haben wir uns (zwar nur auf Englisch) unterhalten, was aber erstaunlich gut ging und auch immer besser wird. Es war von Anfang an sehr lustig und meine Gastmutter will auch unbedingt Deutsch lernen, was immer zu einem Lächeln führt. Aber es wird besser! :D

Bis dann
Lene